Ist eine Offshore Firma legal?

Als im Jahr 2016 durch ein Datenleck die sogenannten Panama Papers an die Öffentlichkeit kamen und die internationalen Schlagzeilen beherrschten, ergab sich für Personen, die eine Offshore Firma gründen wollten, erhöhter Informationsbedarf. Was man genau unter Offshore Firmen versteht, ob sie legal sind und wie man sie gründet, ohne den Verdacht der Illegalität aufkommen zu lassen, erfahren Sie in diesem Blogbeitrag.

Was versteht man unter einer Offshore Firma?

Die Bezeichnung Offshore nimmt Bezug auf den Standort des zu gründenden Unternehmens, der außerhalb der eigenen Heimat liegt. Häufig findet man sie im Finanz- und Bankensektor, wobei es sich die Beschreibung von Bereichen handelt, für die andere Vorschriften gelten als im Heimatland. Meist handelt es sich bei den Standorten für Offshore Unternehmen um Inselstaaten, was den Begriff Offshore, also weg von der Küste, begründet.

Bei diesen Unternehmen handelt es sich um eine juristische Person, die Handel treibt, Vermögenswerte hält oder reguläre Geschäftstätigkeiten außerhalb der Gerichtsbarkeit, in der sie eingetragen ist, betreibt. Die Gründung geht meist sehr rasch innerhalb weniger Tage, zudem braucht es dazu weder Büros oder Personal vor Ort.

Diese Frage ist mit Ja zu beantworten, denn auch wenn manche der Offshore Firmen mit illegalen Aktivitäten wie Geldwäsche oder Steuerhinterziehung in Zusammenhang gesetzt werden, ist die Rechtsform komplett rechtskonform.

Legitime Motive zur Gründung eines Offshore Unternehmens sind beispielsweise Unternehmensfinanzierungen, Fusionen über Übernahmen bzw. Nachlass- und Steuerplanungen.

Ein weiteres Motiv, warum jemand ein Offshore Unternehmen gründet, kann die Verlagerung seiner Firma ins Ausland aus Steuergründen sein oder um von gelockerten Vorschriften im gewählten Land zu profitieren. Die Steuerlast für einen Betrieb kann durchaus mit legalen Mitteln – etwa durch zulässige Abzüge oder individuelle Gutschriften – gesenkt werden. Offshore Firmen werden häufig aus Gründen des Vermögensschutzes oder des Risikomanagements gegründet.

Zu beachten ist dabei immer, dass die unternehmerischen Aktivitäten der Offshore Firma den Gesetzen und Vorschriften des Landes beachten, wo sie den Sitz hat. Gleichzeitig müssen natürlich auch die Vorschriften des Landes Berücksichtigung finden, in dem der Firmeninhaber ansässig ist.

Was spricht für die Gründung eines Offshore Unternehmens?

Offshore Firmen, die legal sind, sind grundsätzlich einfach einzutragen, erfordern nur geringe administrative oder steuerliche Verpflichtungen und gewährleisten eine Art Anonymität für den Unternehmer. Zudem sind die Gerichtsbarkeiten am Sitz der Offshore Unternehmen meist wenig kooperativ und zeigen wenig Reaktion, wenn ausländische Gerichte Anfragen zu ansässigen Betrieben stellen.

Weitere Vorteile sind ein umfassender Datenschutz, eine reduzierte Steuerpflicht und eine flexible Finanzgesetzgebung. Vor allem aber ist ein einfacher Betrieb möglich und es herrscht Vertraulichkeit.

Wie gründet man eine legale Offshore Firma

Wie bereits oben erwähnt, sind Offshore Firmen in ihrer Konstellation legal und haben einen legitimen Platz in der Vermögensplanung und in einer optimalen steuerlichen Gestaltung. Bestimmte Rahmenbedingungen sollten aber eingehalten werden, um sicher zu stellen, dass die Offshore Gesellschaft legitim und legal ist.

  • Das Unternehmen wird im Offshore Sitzstaat mit Substanz betrieben, das bedeutet, es gibt Geschäftsräume und Mitarbeiter, bestenfalls sogar einen lokalen Geschäftsführer.
  • Der Gründer des Offshore Unternehmens lebt in einem Land, in dem es kein Außensteuergesetz bzw. kein CFC-Regime gibt. Wer in einem derartigen Staat lebt, hat alle Freiheiten, Offshore Unternehmen zu betreiben.
  • Der Offshore Gründer hat bereits eine Kapital- oder Personengesellschaft in einem Land, in dem es kein Außensteuergesetz bzw. kein CFC-Regime gibt. Diese Gesellschaft hat ausreichend Substanz am Sitzstaat und leitet die Geschäfte des zu gründenden Offshore Unternehmens.
  • Der Unternehmensgründer der Offshore Gesellschaft hat eine Vertrauensperson, die in einem Land ohne Außensteuergesetz bzw. CFC-Regime legt und setzt diese als alleinigen Geschäftsführer und Gesellschafter der Offshore Gesellschaft ein. Zudem muss er über die alleinige Kontovollmacht verfügen und darf kein Treuhänder sein. Dazu darf es keinen schriftlichen Treuhandvertrag geben.

Welche Länder eignen sich für die Gründung eines Offshore Unternehmens?

Diese Frage kann nicht einfach mit der Nennung von Staaten beantwortet werden. Denn der optimale Ort für die Gründung eines Offshore Unternehmens ist abhängig von einer Vielzahl an Faktoren, unter anderem der Nationalität und der Wohnsitz des Firmengründers, der Tätigkeit des geplanten Offshore Unternehmens sowie der Standort der zukünftigen Kunden bzw. Lieferanten. Nicht zu unterschätzen ist auch die Bedeutung der Banken-Infrastruktur, die es am zukünftigen Standort des Offshore Unternehmens gibt.

Zu den beliebtesten Standorten für eine Offshore Firma haben sich die British Virgin Island, Hongkong oder Panama entwickelt.

Von den vielen Vorteilen eines Offshore Unternehmens profitieren Sie nur, wenn Sie es auch tatsächlich in vollem Umfang legal gründen. Deshalb ist es wichtig, bei diesem Vorhaben auch sorgfältig vorzugehen.

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